Philipp Handler - Leichtathlet trotz Sehbehinderung

Panathlon Schweiz und Fürstentum Liechtenstein hat das Jahr 2017 dem Behindertensport gewidmet. Als Botschafter für Sportler mit körperlicher Beeinträchtigung berichtete Philipp Handler am 3. Clubanlass über die Herausforderungen zwischen Alltag und Sport.

Programmchefin vom PCZU Denise Dübendorfer und Philipp Handler, Leichtathlet (Paralympisch)

Programmchefin vom PCZU Denise Dübendorfer und Philipp Handler, Leichtathlet (Paralympisch)

Der Leistungsausweis von Philipp Handler kann sich sehen lassen:

  • Schulbesuch in der regulären Volksschule (Keine Blindenschule)
  • Studium an der Universität Zürich (Master in Wirtschaftswissenschaften)
  • Mitglied des Lehrteam von Plusport (Leiten von Kursen im Behindertensportbereich, u.a. J&S-Modul Sport & Handicap)
  • Aktuell: Graduates Programm bei der Swiss Re
Als Sportler (Leichtathletik, Paralympisch):100m und 200mVerein: LV WinterthurStartklasse: T13 (Sehbehindert)Ohne Guide3x Bronze, 1x Silber an EMTeilnahme an Paralympics in London 2012 und Rio 2016

Als Sportler (Leichtathletik, Paralympisch):100m und 200mVerein: LV WinterthurStartklasse: T13 (Sehbehindert)Ohne Guide3x Bronze, 1x Silber an EMTeilnahme an Paralympics in London 2012 und Rio 2016

Dies trotz starker Sehbehinderung seit Geburt: Achromatopsie (seltene Farbsinnstörung, bei der keine Farben, sondern nur Kontraste (hell-dunkel) wahrgenommen werden können. Zudem leidet er unter totaler Farbenblindheit, verringerte Sehschärfe (<10%) und starker Lichtempfindlichkeit.

Als Folge muss er eine dunkle Sonnenbrille tragen, benötigt er zum Lesen eine Lupe oder ein Fernglas und ist auf Hilfe von Freunden und Personen auf der Strasse angewiesen.

Weitere Herausforderungen im Alltag von Philipp Handler sind Schwierigkeiten beim Einkaufen, Ampeln, neue Orte, die „virtuell erkundet“ werden müssen bevor man dort ist und viel auswendig lernen (z.B. für Präsentationen).

Wie meistert Philipp Handler die Herausforderung zwischen Alltag und Sport?

Er kombiniert Sport und Arbeit (Sport auch als Lebensschule) und empfindet dies als guter Ausgleich. Er trainiert 6 – 7 mal pro Woche (Krafttraining, Beschleunigung/Schnelligkeit, Sprintausdauer, Sprünge etc.). Zusätzlich Gleichgewicht und Rumpfstabilisationsübungen etc.

Philipp erhält dabei Unterstützung durch Familie, Freunde, Trainer, Physiotherapeuten, Sponsoren und den Verband. Dies ermöglicht ihm, bereits auf die Paralympics Tokyo 2020 hinzuarbeiten.

Sein Erfolgsrezept:

  • Defizite akzeptieren (durch Sport)
  • Herausforderungen als Möglichkeiten sehen
  • Achten auf und merken von Dingen, welche andere nicht berücksichtigen würden
  • Sehr gute Organisation
  • Grosser Ehrgeiz sich neben Nicht-Sehbehinderten zu beweisen
  • Ambition, immer sein Bestes zu geben
Vor allem dankt er seinen Eltern, dass er immer eine «normale Schule» besuchen konnte und dadurch trotz körperlicher Beeinträchtigung in der Gesellschaft voll integriert ist. Diese Erfahrung möchte er auch als Botschafter den Eltern und Jugendlichen im Behindertensport weitergeben.      

Vor allem dankt er seinen Eltern, dass er immer eine «normale Schule» besuchen konnte und dadurch trotz körperlicher Beeinträchtigung in der Gesellschaft voll integriert ist. Diese Erfahrung möchte er auch als Botschafter den Eltern und Jugendlichen im Behindertensport weitergeben.